Ein Garten besitzt viele verschiedene Strukturen, Besonderheiten und Standortbedingungen, die zahlreiche Möglichkeiten für eine individuelle Gestaltung bieten. Sonnige und Schattige, Trockene oder Feuchte, Nährstoffarme oder Nährstoffreiche Standorte sind nur einige Beispiele.

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Die individuelle Gestaltung und Attraktivität ist abhängig von der Nutzung der Gärten, zudem bieten sie Rückzugsorte für Insekten und Kleinlebewesen.

Die Pflanzkonzepte dienen Ihnen als Hilfestellung und sind nach persönlichen Vorlieben frei anzupassen.

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Vorgartengestaltung

Das Beispiel umfasst die naturnahe Gestaltung eines Vorgartens mit Stauden. Bei den Pflanzbeispielen wurden verschiedene Standortbedingungen berücksichtigt (Konzept 1 Konzept 2).

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MengeBotanischer NameDeutscher NameBlühzeitHöhe [cm]Gefährdung
4 St.Deschampsia cespitosa ‘Goldschleier’Wald-Schmiele VI-VIII60-100ungefährdet
2 St.Foeniculum vulgareGewürz-FenchelVII-IX120-150nicht bewertet
3 St.Thalictrum flavum ssp. glaucumGelbe Wiesenraute VII-VIII120-150Vorwarnliste
4 St.Achillea millefoliumGewöhnliche SchafgarbeVI-X30-60ungefährdet
4 St.Helleborus foetidusStinkende Nieswurz II-IV30-50ungefährdet
6 St. Lathyrus vernusFrühlingsplatterbse IV-V30ungefährdet
5 St.Silene vulgarisTraubenkropf-Leimkraut V-VIII20-50ungefährdet
4 St.Solidago virgaureaEchte Goldrute VII-IX60-80ungefährdet
9 St.Betonica officinalisHeilziestVI-VIII40-60Vorwarnliste
9 St.Cirsium acaulonStängellose Kratzdistel VII-VIII5-10Vorwarnliste
9 St.Primula verisWiesel-Primel IV-V10-20Vorwarnliste
39 St.Eranthis hyemalisWinterlingII-III5-10nicht bewertet
18 St. Narcissus ‘Elka’Trompeten-Narzisse IV20ungefährdet
5 m²Malva neglectaWeg-Malve VI-IX10-40ungefährdet
4 m²Viola arvensisAcker-Stiefmütterchen IV-X5-20ungefährdet

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Die Abbildungen zeigen exemplarisch Anordnungsmöglichkeit der Stauden in einem Vorgarten (15m2). Für eine abweichende Grundfläche kann die Anordnung und die Anzahl der Pflanzenmenge im Pflanzplan entsprechend angepasst werden.

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Blühdiagramm und Pflanzplan halbschattige Vorgarten (15 m²)

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Begrünungs- und Strukturelemente

Blumenwiese/-rasen
Anstatt einer gewöhnlichen Rasenfläche ist eine Blumenwiese oder ein Blumenrasen anzulegen. Diese benötigen weniger Pflege und bieten gleichzeitig eine große Artenvielfalt durch die Bereitstellung von Nahrung. Eine Blumenwiese (50 % Blumen und 50 % Gräser) sollte aufgrund der trittempfindlichen Arten während der Blütezeit nicht betreten werden. Ein Blumenrasen (20 % Blumen und 80 % Gräser) ist dagegen weniger empfindlich jedoch auch artenärmer.
Carport mit Dachbegrünung
Extensive Dachbegrünung werten niedrige Bauwerke optisch auf und verbessern deren ästhetische Qualität. Der pflegearme Aufwuchs reguliert Erwärmung, hält Niederschlagswasser zurück, bindet Feinstaub und reduziert Lärmemissionen. Gleichzeitig steigern die Pflanzen, durch ihre Lebensraum- und Nahrungsfunktion, die Biodiversität. Die Dachbegrünung kann mit einer Photovoltaikanlage, zur nachhaltigen Energiegewinnung, kombiniert werden.
Baumpflanzung
Bäume beleben das Erscheinungsbild und verleihen einem Garten einen unverwechselbaren Charakter. Sie besitzen neben einer klimatischen Funktion einen hohen ökologischen Wert durch die Funktion als vielfältiger Lebensraum und Nahrungsquelle.
Vorgarten mit Staudenpflanzungen
Eine naturnahe Vorgartengestaltung mit Wildstauden ist erstrebenswert und bietet klimatische und ökologische Vorteile für Menschen, Tiere und Pflanzen. Ein bepflanzter Vorgarten verbessert das Kleinklima und die Versickerungsfähigkeit des Bodens, stellt Nahrung und Lebensraum für Tiere bereit und Pflanzen bereit uns steigert die Lebensqualität der Bewohner durch ein angenehmeres Wohnumfeld.
Kräuterspirale mit Teich
Eine Kräuterspirale bietet die Möglichkeit vielfältige Kräuterpflanzen auf kleinem Raum zu pflanzen. Als attraktives Element in der Gartengestaltung stellt es außerdem ein wichtiges Biotop für Insekten, Reptilien und Amphibien dar. Bei einer Gestaltung mit einem kleinen Teich, kann dieser gleichzeitig als Wasserstelle für Vögel und Insekten dienen.
Trockenmauer
Trockenmauern werden als niedrige Einfriedungen verwendet. Natursteine werden zu einer pflegeleiten Trockenmauer aufgeschichtet, die vielen wärmeliebenden Tierarten Lebensraum bietet. Zusätzlich ist eine Gestaltung der Trockenmauen mit Pflanzen empfehlenswert
Versickerungsfähige Weggestaltung mit Blumenschotterrasen und Natursteinplatten
Bepflanzte Wege sind mit ihren positiven Auswirkungen nicht pflegeintensiver als versiegelte Flächen. Sie werden meist durch die Nutzung gepflegt und bieten seltenen einheimischen Wildpflanzen geeignete Standortbedingungen.

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In den Pflanzplänen werden die Pflanzen in die verschiedenen Kategorien unterteilt.

LeitstaudeVerleihen einer Pflanzung ihre charakteristische Wirkung, indem sie die anderen Stauden in Höhe überragen und auch im Winter einen Blickfang darstellen.
BegleitstaudeNiedrigere Stauden, die sich besonders durch ihre Blütenfarbe und -zeiten auszeichnen. 
BodendeckerstaudeGeben der Pflanzung Volumen und bedecken den Boden, sind meist am niedrigsten und breiten sich in den Lücken aus.
ZwiebelErgänzen die Pflanzung meist um Frühblüher, die nach der Blüte im Frühjahr nicht mehr zu sehen sind.
 SaatgutGehört wie die Bodendeckerstauden zu den Füllpflanzen. Es gibt der Pflanzung Volumen und bedeckt den freien Boden.

Einteilung der Pflanzen nach Wuchsform (Quelle: Kleinode & Strickler 2017)

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Fotoquelle: D.Dannenmann, A.Hellgren

Weitere Quellen: Modellgestaltung und Vorgartengestaltung: Laura Clemens