Zwischen einer Blühfläche, Blumenwiesen und Blumenrasen gibt es grundlegende Unterschiede. Allerdings bieten alle wertvolle ökologische Lebensräume für Flora und Fauna und bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. 

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Blühflächen enthalten kaum Gräser, sondern bestehen aus ein-, zwei- oder mehrjährigen Blütenpflanzen. Sie blühen auffällig bunt und vielfältig, da sich das Pflanzenbild mit der Zeit immer wieder verändert. Deshalb sind Blühflächen gut geeignet besondere Flächen zu betonen. Beispielsweise kann das Anlegen von Blühflächen eine Alternative zu kostenintensiven Wechselflorbepflanzungen an Straßen, Verkehrsinseln oder öffentlichen Plätzen darstellen. Die ökologische bedeutsame Funktion erhalten die Blühflächen durch die Förderung der Vernetzung von Trittsteinbiotopen. Die verblühten Pflanzenstängel sollten über den Winter stehen gelassen werden, damit die Samen ausfallen und im nächsten Jahr wieder austreiben können. Gleichzeitig dienen die Stiele als Rückzugsort für Bienen und Insekten. Außerdem stellen die Samen für Vögel eine wichtige Nahrungsquelle dar. Erst im Frühjahr ist eine einmalige Mahd der Fläche durchzuführen und die Pflanzenreste abzuräumen.

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Anlegen
-Bewuchs entfernen
-Boden auflockern
-Boden min. 1 Woche ruhen lassen
-Boden mit Rechen glatt ziehen
-Saatgut gleichmäßig ausbringen
-Samen mit Walze andrücken
-Fläche feuchthalten
Pflegen
1. Jahr
-Schröpfschnitt nach 6-8 Wochen auf 5 cm
-Schnittgut entfernen
Weitere Jahre
-Ökologisch
-Einmalige Mahd im Frühjahr 
-Schnittgut entfernen

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Blumenwiesen bestehen zur Hälfte aus heimischen Blütenpflanzen und zur anderen Hälfte aus Gräsern, die eine charakteristische Pflanzengesellschaft bilden. Als Standort für Blumenwiesen sind alle Flächen geeignet, die nur selten betreten werden müssen, damit die Pflanzen sich ungestört entwickeln können. Dies können zum Beispiel größere Flächen am Orts- und Wegrand oder im Bereich von Hecken sein. Deshalb stellen Blumenwiesen ein ökologisch wichtiges Instrument als Nahrungsquelle und Lebensraum für die Fauna dar. Die Pflege der Blumenwiesen ist aufgrund dessen ökologisch und insektenfreundlich mit einer 1- bis 2-maligen Mahd pro Jahr durchzuführen, sodass die Pflanzen eine Höhe von 60 bis 100 Zentimeter Höhe erlangen können.

Blumenrasen setzen sich anders als Blumenwiesen aus nur 30 Prozent Blütenpflanzen und 70 Prozent Gräser zusammen. Deshalb weisen die artenärmeren Blumenrasen einer höhere Trittfestigkeit auf, weshalb sie besonders für gelegentlich genutzte Flächen interessant sind, die langfristig vielfältig begrünt werden sollen. Die Mahd der Blumenrasen sollte 4- bis 6-mal pro Jahr erfolgen, sodass die Pflanzen eine Höhe von etwa 10 bis 30 Zentimetern erreichen können.

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Anlegen
-Bewuchs entfernen
-Boden auflockern
-Boden min. 1 Woche ruhen lassen
-Boden mit Rechen glatt ziehen
-Saatgut gleichmäßig ausbringen
-Samen mit Walze andrücken
-Fläche feuchthalten
Pflegen
-Ökologisch
-4-6 malige Mahd pro Jahr
-Schnittgut entfernen
-Abschnittsweise mähen


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Bei Blumenwiesen und Blumenrasen ist häufig Geduld gefragt. Bei einer Neuansaat blühen die Blütenpflanzen im ersten Jahr meist gar nicht. Erst nach dem ersten Winter, im zweiten Jahr fangen die Blütenpflanzen bei geglückter Ansaat an zu blühen. Über die Jahre werden die Flächen immer vielfältiger und ansprechender.

Bevor jedoch eine Fläche aufwendig neu angelegt wird, sollte zuerst überprüft werden, ob auf der Fläche bereits eine wertvolle Pflanzengesellschaft vorhanden ist, die nur eine Pflegeumstellung benötigt. Durch eine Pflegeänderung durch Reduzierung der Mahdhäufigkeit und Entfernen des Schnittguts kann häufig eine ökologisch wertvolle, vielfältige Grünfläche entstehen. Solche Umstellungen sind kostengünstiger als eine Neuansaat, benötigen jedoch auch einige Zeit, um die gewünschte Wirkung zu entfalten. 

Neben der Pflegeänderung sind auch weitere Möglichkeiten mit geringerem Arbeitsaufwand zu prüfen, um aus einem Rasen eine vielfältigere Blumenwiese herzustellen, ohne die Fläche neu anzulegen. Bei lückigen Rasenflächen können lediglich die freien Bereiche neu eingesät werden, sodass verteilte kleine Blühbereiche entstehen. Zudem besteht auch die Option größere Flächen eines Rasens zu öffnen, um diese danach wieder neu einsäen zu können, anstatt die Gesamtfläche zu erneuern. 

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BlühflächeBlumenwieseBlumenrasen
Zusammensetzung100 % Blühpflanzen50 % Blühpflanzen 
50 % Gräser
30 % Blühpflanzen
70 % Gräser
TrittfestigkeitGeringMittelHoch
Wuchshöheca. 60-120 cmca. 60-100 cmca. 10-30 cm
StandortEntlang von Straßen (z.B. Verkehrsinseln), öffentliche PlätzeGrößere Flächen am Orts- und Wegrand, Bereich um HeckenGelegentlich genutzte Flächen
PflegeEinmalige Mahd im Frühjahr
(ggf. Schröpfschnitt)
Mahd 1- bis 2-mal pro JahrMahd 4- bis 6-mal pro Jahr

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Weitere Quellen: Clemens, L., Fotos: Palmes, D.